Test des SKYRC Q200, ein starkes 4-Kanal-Ladegerät, das fast alles lädt was es heute so an Akkus gibt, egal ob LiPo, LiFe, LiIo, LiHV, NiMH, NiCd oder Blei-Akkus. Und das Interessante dabei ist, dass es sogar vier Akkus gleichzeitig lädt, maximal sogar mit 10A. Ich habe das Wunderwerk, welches vor allem für Modellbauer und Bastler geeignet ist, mal getestet.
SKYRC Q200 ideal nicht nur für Modellbauer
Bei der Vielzahl der heutigen Akku-Typen ist es manchmal wirklich schwierig ein gutes Ladegerät zu finden welches möglichst viele der Typen laden kann Das Ladegerät SKYRC Q200 ist so ein Modell. Hergestellt wird es von der chinesischen Firma SKYRC Technology. Es handelt sich dabei aber keineswegs um ein billig verarbeitetes LowCost-Gerät. Im Gegenteil, die Firma SKYRC hat sich nämlich speziell auf Ladegeräte spezialisiert und genießt unter den Modellbauern schon lange einen sehr guten Ruf. Schon das kleinere Ladegerät D100*, das sehr ähnlich aufgebaut ist aber nur zwei Akkus gleichzeitig laden konnte, hat nahezu nur positive Kritiken bei den Experten geerntet.
Das Ladegerät verfügt auch über ein CE-Kennzeichen und erfüllt einschlägige Bestimmungen der EU-Richtlinien.
Da ich schon lange nach einem Ladegerät suche, das eine Vielzahl meiner kleinen Ladegeräte ersetzen kann, bin ich auf das Q200 gekommen. Beziehen kann das Gerät derzeit gut über AliExpress* Zum Teil wird es aber auch über Amazon (z.B. hier* ) oder andere Anbieter angeboten, ich liste euch unten mal die aktuellen Preise auf.
SKYRC Q200 nicht billig, aber preiswert
Auf den ersten Blick schreckt ein wenig der hohe Preis von ca. 174 Euro ab. Bedenkt man dann aber was das Gerät alles kann, sogar gleichzeitig kann und wie viel herkömmliche Geräte es ersetzt, dann wiederum finde ich den Preis völlig okay. Zudem kann man derzeit das gerät mit einem Gutscheincode (siehe in unterer Box) deutlich günstiger bekommen.
[atkp_product id=’3122′ template=’3200′][/atkp_product]
Auch im Vergleich mit anderen Geräten ähnlicher Leistung ist das SKYRC Q200 sogar recht preiswert. Wer nicht unbedingt vier Kanäle braucht, sollte sich aber auch mal das SKYRC D100* anschauen, das gibt es schon für ca. 100 Euro. Es sieht nahezu gleich aus und bietet fast die gleichen Möglichkeiten, kann aber wie bereits erwähnt nur zwei Akkus laden.
Ein Highlight des Q200 ist beispielsweise das große hochauflösende Farbdisplay welches die Bedienung erheblich vereinfacht.
Zudem bietet das Gerät Bluetooth 4.0, es kann dadurch auch sehr bequem mit dem Smartphone gesteuert werden, die Smartphone-App gibt es kostenlos im Playstore oder Apple-Store. Das Q200 kann aber auch per USB-Kabel mit dem PC verbunden werden und mit einer kostenlosen PC-Software Charge Master gesteuert werden. Auch Firmware Updates sind so möglich.
Kleiner Tipp: Charge Master sollte man mit Admin-Rechten starten, da ansonsten die Ladeprogramme nicht gespeichert werden können. Zumindest war das unter Windows 10 bei mir der Fall.
Charge Master Software Download: <hier>
Egal welche Bedienungsart man wählt, überall lassen sich auch pro Kanal mindestens 10 Akkuprofile fest speichern. Alle wichtigen Werte können dabei eingegeben und später praktisch per Knopfdruck aufgerufen werden, das erleichtert das schnelle Laden verschiedener vorhandener Akkutypen erheblich. Und wenn man besonders viele Akkus besitzt, dann kann man sich auch einen QR-Code mit allen Ladeparametern als Bild speichern, ausdrucken und auf den Akku kleben. Möchte man später diesen Akku laden, dann kann man per App den QR-Code einfach mit der App abscannen und per Klick laden. Eine entsprechende Scanfunktion ist in der App extra vorgesehen. Man braucht dann also noch nicht mal einen Speicherplatz belegen.
SKYRC Q200 für Netzbetrieb, aber auch Akkubetrieb
Das SKYRC Q200 wird mit einem Netzkabel geliefert, leider passt der Stecker nicht in deutsche Steckdosen, es gibt aber bei AliExpress* glaube auch Varianten mit deutschem Stecker. Ansonsten ist das aber nicht weiter schlimm, ich habe mir über Amazon einen Adapter (diesen hier*) bestellt, dann kann man es ganz normal in die Steckdose stecken. Alternativ kann man das Ladegerät jedoch auch mit 11 bis 18V versorgen, also beispielsweise über den KFZ-Stecker beim Auto. So kann man also auch unterwegs alle Arten von Akkus aufladen. Für Modellbauer und Modellflieger ja oft ganz wichtig. Die Eingangsspannung lässt sich über die Einstellungen auch überwachen, so dass im Falle einer schwachen Batterie das Ladegerät abschaltet. Der Hersteller hat wirklich an Vieles gedacht.
Welche Akkus lädt das SKYRC Q200 nun?
Eigentlich wirklich fast alle, nämlich:
- LiPo – Lithium-Polymer-Akkumulator (auch LiPoly oder LiPo genannt) 1 bis 6 Zellen
- LiIon – Lithium-Ionen-Akkumulator – 1 bis 6 Zellen
- LiFe – Lithium-Eisenphosphat-Akkumulator – 1 bis 6 Zellen
- LiHV – Lithium-Polymer-High-Voltage-Akku – 1 bis 6 Zellen
- NiMH – Nickel-Metallhydrid-Akkumulator – 1 bis 15 Zellen
- NiCd – Nickel-Cadmium-Akkumulator – 1 bis 15 Zellen
- Blei /Bleigel – Blei und Blei-Gel Akkus – 2 bis 20V
- USB-Geräte per vorhandenen USB-Anschluss mit 5V (maximal 2,1 A)
Wie man sieht, zielt das Ladegerät vor allem auf Modellbauer, Tüftler und Bastler die entweder damit noch ihre alten NiCd / NiMH Akkkus laden wollen oder schon auf eine der neuen Lithium Typen setzen. Fast alle neueren Modellflieger, Modellfahrzeuge oder was auch immer setzen ja auf eine der genannten Lithium Typen. Das ist ja auch kein Wunder, sie sind einfach deutlich leichter, bieten hohe Kapazitäten und können sehr schnell geladen werden. Ein großer Vorzug ist auch dass diese sich kaum selbst entladen.
Schön ist auch, dass schon die neuste Generation der Lithium Akkus, die LiPo-Hochvolt-Akkus mit einer Ladespannung von 4,35V korrekt geladen werden. Diese Akkutypen werden beispielsweise in dem beliebten Phantom-Quadrocopter verbaut.
Auch wenn das Ladegerät SKYRC Q200 alle diese Typen laden kann, lohnt sich der Kauf sicher erst dann wenn man auch Lithium-Akkus einsetzt (also Lipo, LiIOn, LiFE oder LiHV), denn hier besitzt das Ladegerät seine besondere Stärken. So kann das Ladegerät beispielsweise den Akku nicht nur als Ganzes laden sondern auch einzelne Zellen ausbalancieren. Für diesen Zweck sind im Lieferumfang des Q200, neben diversen weiteren Anschlusskabeln auch vier Balancer-Adapter dabei.
Nahezu alle Lithium Akkupacks haben neben dem Hauptladestecker auch einen Anschluss für solch einen Balancer. Dieser Stecker wird einfach in den Adapter gesteckt. Der Adapter und das Hauptladekabel werden dann mit dem SKYRC Q200 verbunden. Danach stellt man alle Parameter am Ladegerät ein (wie Zellenanzahl, maximaler Ladestrom, Endladestrom, Zellenendspannung etc.) und wählt z.B. das Programm „LiPo Balance CHG“. Wenn man dann den Ladevorgang startet, prüft das Ladegerät anhand der Messwerte noch mal ob die eingegebenen Werte stimmen. Die gemessene Zellenanzahl muss danach aus Sicherheitsgründen noch mal bestätigt werden. Danach werden beim Laden alle Zellen so geladen, dass alle die gleiche Ladung aufweisen. Das ist ein großer Vorteil, denn auf diese Weise nutzt man zum einen die komplette Kapazität des Akkupacks besser aus und zum anderen vermeidet man dass einzelne Zellen eventuell überladen oder unterfordert werden.
Während des Ladevorgangs kann man sich auch sehr schön die Spannung der einzelnen Zellen und dessen Kapazität in Prozent anzeigen lassen.
Natürlich zeigt das Ladegerät auch an wie lange ein Akku bereits geladen wird, wie viel Kapazität eingeflossen ist und wie hoch die aktuelle Spannung und der Ladestrom ist. Ist ein Akku voll geladen, ertönt ein aktivistisches Signal und der Ladevorgang des jeweiligen Kanals wird gestoppt oder auf Erhaltungsladung umgeschaltet.
Das Ladegerät SKYRC Q200 kann aber mehr als nur laden
Das Q200 hat aber nicht nur ein Ladeprogramm, es gibt auch andere Betriebsarten. Welche Funktionen es gibt, hängt immer von dem eingestellten Akkutyp ab, das Modellbauladegerät Q200 ist so schlau, dass es immer nur das anzeigt und vorschlägt was auch für den jeweiligen Typ Sinn macht. So gibt es für Lithium LiPo-Akkus beispielsweise folgende Betriebsarten:
- „LiPo Charge“ – Normales Ladeprogramm mit einstellbarer maximalen Stromstärke/Zellenanzahl
- „LiPo Fast Charge“ – Ein Schnellladeprogramm mit einstellbarer maximalen Stromstärke/Zellenanzahl
- „LiPo Balance Charge“ – Ladeprogramm mit Ausgleich der Zellenspannung
- „LiPo Storage“ – Entlädt die Akkus auf eine ideale Lagerspannung (falls die Akkus lange nicht genutzt werden sollen)
- „LiPo Discharge“ – Der Akku wird mit einstellbarem Endladestrom entladen, dadurch wird auch die Kapazität angezeigt
Die Programme können also auch genutzt werden um ein Akku zu testen oder um die maximale Kapazität eines Akkus im mAh zu ermitteln.
Bei anderen Akkutypen gibt es wiederum andere Programme und Einstellmöglichkeiten. Bei NiCd-Akkus gibt es folgende Möglichkeiten:
- „NiCd Charge“ Normales Ladeprogramm mit einstellbarer Stromstärke. Die Zellenzahl braucht nicht eingestellt werden da dies automatisch über die Ladekurve per Delta Peak erkannt wird. Über die Memory-Funktion ist es aber auch möglich eine Zellenanzahl vorzugeben.
- „NiCd Auto Charge“ Das Ladegerät versucht selbst die optimalen Ladeparameter zu finden, es wird nur der maximale Strom vorgegeben.
- „NiCd DisCharge“ Entladeprogramm mit einstellbarer Mindestspannung und Endladestrom.
- „NiCd Re-Peak“ Im Re-Peak Lademodus kann das Ladegerät die Erkennung der vollen Aufladung verbessern, indem es den sogenannten Peakwert mehrfach ansteuert und überprüft. Ältere Akkus oder schadhafte Akkus können dadurch oft erst vollständig geladen werden. Auch der Peakwert selbst ist im übrigen über das Setup des Kanals einstellbar.
- „NiCd Cycle“ Das Laden/Entladen wird in einem einstellbaren Zyklus wiederholt um alte Akkus wieder aufzufrischen. Der Zyklus kann bis zu 5 mal wiederholt werden.
Die Auflistung der verschiedenen Ladeprogramme bei den anderen Akkutypen erspare ich mir hier mal, sie sind im großen und ganzen ähnlich. Erwähnen möchte ich aber noch, dass bei den Blei-Akkus nur zwei Ladeprogramme existieren, also Laden und Entladen, wobei man auch dort natürlich Strom und Spannung einstellen kann. Bei Blei-Akkus reicht das gewöhnlich auch aus. Schade ist allerdings, dass man nicht auch noch 24V Akkus laden kann, beim Q200 ist bei Bleiakkus bei 20V Schluss. Bei total entladenen Bleiakkus bzw. Autobatterien, die in der Regel dann auch sehr stark geschädigt sind, hilft das Q200 allerdings genauso wenig weiter wie spezielle moderne Autobatterie-Ladegeräte (siehe Test Autobatterie-Ladegeräte). Ist die Spannung nahezu null, wird auch hier der Akku nicht erkannt und der Ladevorgang abgelehnt. Schade dass man die Mindestspannungsoption nicht auch noch abschalten kann, vielleicht kommt es ja noch irgendwann in einem Firmware-Update.
Vier Akkus gleichzeitig laden
Wie schon erwähnt, verfügt das Ladegerät SKYRC Q200 über vier Kanäle. Alle Kanäle haben eigene Elektronik und arbeiten völlig unabhängig von den anderen Kanälen. Man kann also auch vier völlig unterschiedliche Akkutypen gleichzeitig laden oder auch einige davon gleichzeitig entladen oder auffrischen. Insgesamt liefert das SKYRC Q200 ganze 300 Watt an Leistung. Die Kanäle A und B können mit Strömen zwischen 0,1 bis 10A laden. Die Kanäle C und D können bis maximal 5A laden.
Wird das Ladegerät stark belastet, schalten sich interne Ventilatoren dazu welche für Kühlung sorgen. Die Ventilatoren sind deutlich hörbar, also schon lauter als bei einem Notebook, allerdings sind sie durchaus erträglich und schalten sich in der Regel auch oft wieder aus.
Die interne Temperatur des Ladegerätes kann man übrigens auch über das Display anzeigen lassen.
Ein weiteres Feature des Ladegerätes ist auch die Temperaturüberwachung der Akkus. Bei jedem Ladeanschluss gibt es einen Anschluss für einen Temperaturfühler. Leider gehören die Temperaturfühler nicht zum Lieferumfang, sie müssen als Option mitbestellt werden. Daher konnte ich diese Option leider nicht testen, aber so wie es aussieht kann man mit diesen Fühlern dann auch einen Temperaturwert zu den Ladeparametern mit eingeben, dadurch wird die Ladesicherheit noch erhöht.
Fotos zur kostenlosen PC-Software Charge Master
Fotos zur kostenlosen Smartphone App
Mehrere Sicherheitsfunktionen und vielfältige Einstellungsmöglichkeiten
Der Hersteller des SKYRC Q200 hat sich wirklich Mühe gegeben, dass das Ladegerät so sicher wie möglich ist. Manche Akkutypen wie beispielsweise Bleiakkus sind ja recht unproblematisch gegenüber Fehlbedienungen, andere Typen wie beispielsweise die Lithium Akkus dagegen können erhebliche Probleme machen wenn man sie mit falscher Spannung lädt. Das kann bis zur Explosion der Zellen gehen, technik- affine Modellbauer wissen das in der Regel. Der Hersteller hat daher für alle Akkus mehrere Sicherheitsvorrichtungen und Warnhinweise integriert. So kann über ein Setup beispielsweise die maximale Ladezeit oder die maximale Ladekapazität begrenzt werden. Auch andere Parameter, wie die Peak-Erkennung (Zellenabfallspannung am Ende der Ladekurve bei NiCD und NiMH), Höhe der Erhaltungsladung oder die maximale Zellenladespannung können zum Teil eingestellt werden.
Zudem versucht das Ladegerät gerade bei den Lithium Zellen zu überprüfen ob die gewählten Eingaben stimmen. Bei Unklarheiten bittet das Ladegerät die Angabe zu bestätigen oder warnt.
Trotz all der Dinge, die die Sicherheit erhöhen sollen, ist nie 100% ausgeschlossen dass ein absoluter Laie Fehler macht, was entweder den Akku zerstört oder gar schlimmeres (Explosion / Feuer) anrichtet. Das ist einfach nicht ganz zu verhindern wenn man ein Ladegerät möchte, das möglichst viel kann und dem Anwender erlaubt möglichst viel frei einzustellen. Die Stärke des Ladegerätes ist ja nun mal gerade die Eigenschaft, dass es dem Anwender viele Freiheiten und Einstellmöglichkeiten bietet. Nur dadurch können auch ältere oder teil- geschädigte Akkus geladen werden, denn deren Ladekurve entspricht nun mal oft nicht mehr ganz dem Standard. Bei solchen Akkus ist es dann auch schwer für jedes Ladegerät die genaue Zellenanzahl und andere Ladeparameter automatisch zu finden. Die richtigen Angaben der Anwender sind dann einfach wichtig, wenn es nicht vorschnell das Akku als „defekt“ kennzeichnen soll, wie es viele billige Ladegeräte machen.
Somit bleibt also immer ein kleines Sicherheitsrisiko der Fehlbedienung. Aus diesem Grund ist das Ladegerät SKYRC Q200 daher aus meiner Sicht nichts für Kinder oder absolute Technik-Laien. Wer dieses Ladegerät kauft, sollte schon die verschiedenen Akkutypen und deren Ladeverfahren kennen, erst dadurch kann man auch die Stärken dieses wirklich guten Ladengerätes voll nutzen.
Mein Fazit / Testergebnis zum Ladegerät SKYRC Q200
Ich muss sagen, das Ladegerät gefällt mir richtig gut, es hat keine nennenswerte Schwächen gezeigt. Ich kann es jedem erfahrenen Modellbauer und Tüftler der mit Akkupacks hantiert wirklich empfehlen. Es ist sorgfältig verarbeitet und bietet unzählige Einstellungsmöglichkeiten, ich habe längst noch nicht alles genannt. Es kann zum Beispiel auch den Innenwiderstand von Akkus messen oder auch nur die einzelnen Zellspannungen ermitteln. Man braucht zwar schon ein paar Stunden bis man mit der Bedienung und den Ladeprogrammen klar kommt, danach ist die Bedienung allerdings über die fünf unteren Taster wirklich klar und einfach. Noch einfacher ist es wenn man seine Akkutypen einspeichert oder die Smartphone App nutzt. Die Smartphone App ist durchaus modern gestaltet und übersichtlich, man braucht sie aber nicht unbedingt. Das PC-Programm Charge Master ist auch okay, bietet aber auch nicht mehr als die Smartphone App, außer vielleicht ein grafisches Diagramm von Strom und Spannung. Eigentlich braucht man das PC Programm nicht wirklich, außer man möchte mal die Firmware aktualisieren. Das Q200 Ladegerät welches ich bezogen habe, hatte aber schon die neuste Firmware drauf, die Installation des PC-Programmes kann man sich daher sowieso erst mal ersparen.
Im Test habe ich LiPo, LiIon, Blei, NiCd und NiMH Akkus ausprobiert, das klappte alles wunderbar und unproblematisch. Lediglich bei einem NiCd-Akku, das hier schon viele Jahre entladen im Schrank lag (es steht noch ein DM Preis drauf), da hatten die Standard-Einstellungen ihre Probleme. Das ist aber normal, den so tiefentladene Akkus muss man erst mal wiederbeleben. Hier versuchte ich dann den „NiCd Re-Peak“ und den „NiCd Cycle“ Modus. Diese Modi taten sich auch anfangs schwer mit dem alten Akkupack, das Q200 schaltete zu früh den Ladevorgang ab. Aber auch dafür ist das Ladegerät Q200 vorbereitet, man kann nämlich den Peak-Wert (Spannungsabfall in der Ladekurve) anders einstellen. Als ich den Wert von 4mV auf 14mV pro Zelle geändert habe, dann klappte das Ganze viel besser. Dadurch bekam ich das Akku über den „NiCd Cycle“ Modus wieder in Gang und auch richtig Kapazität rein (1100mAh der maximalen 1400 mAh). Ich denke, wenn ich das nochmal wiederhole komme ich bald fast wieder auf die ursprüngliche Kapazität des Akkus.
Also das Ladegerät ist wirklich top, gut durchdacht, leistungsstark und kann auch in schwierigen Fällen helfen, vorausgesetzt man kennt sich ein wenig mit Akkus aus. Die Anleitung ist sehr ausführlich, allerdings nur in Englisch. Es sollen aber angeblich auch deutsche Übersetzungen im Netz zu finden sein. Aber mit den Infos aus diesem Review und dem zugehörigen Video sollte eigentlich jeder Modellbauer damit klar kommen. Beziehen kann man es derzeit gut über AliExpress*.
SKYRC Q200 - SEHR GUT
Kurzfassung
+ lädt sehr viele Akku Typen
+ viele Einstellungsmöglicheiten
+ alle 4 Kanaäle arbeiten unabhängig voneinander
+ Hohe Stromstärken von bis zu 10 a
+ Netz und Batteriebetrieb
+ Übersichtliche Bedienung durch großes Farbdisplay
+ 10 Speicherplätze pro Kanal
+ eingebauter Balancer für alle Kanäle
+ Smartphone Bedienung per Bluetooth
+ Paramter als QR-Code scannbar
+ PC Bedienung und Firmware Update mit kostenloser Software Charge Master
– Bleibatterien nur bis 20V, keine 24V Batterien
[atkp_product id=’3122′ template=’3158′][/atkp_product]
[atkp_product id=’3166′ template=’3158′][/atkp_product]
Letzte Aktualisierung am 2024-12-08 / * Affiliate Links
Videos zu den SKYRC Ladegeräten Q200 und D100
Youtube Video zum kleineren SKYRC D100 Ladegerät Die Funktion ist sehr ähnlich, es kann jedoch nur 2 Akkus gleichzeitig laden.
Youtube Q200 Auspackvideo
Technische Daten zum Q200 Ladegerät
SKYRC Q200 | |
---|---|
Akkutypen/Zellen | LiPo/LiIon/LiFe/LiHV: 1-6 Zellen NiMH/NiCd: 1-15 Zellen Blei Akkus: 2-20V |
Akkukapazitäten | NiMH/NiCd: 100-50000mAh LiPo/LiIon/LiFe/LiHV: 100-50000mAh Blei Akkus: 100-50000mAh |
Ladestrom | Kanal A/B: 0.1-10A; Kanal C/D: 0.1-5A |
Ladespannung NiMH/NiCd | Delta Peak Erkennung 3 bis15mV pro Zelle einstellbar Werkseinstellung: 4mV/cell |
Ladespannung LiPo | 4.18-4.25V/Zelle |
Ladespannung LiIon | 4.08-4.2V/Zelle |
Ladespannung LiFe | 3.58-3.7V/Zelle |
Ladespannung LiHV | 4.25-4.35V/Zelle |
Balancerstrom | 200mA/Zelle |
Sicherheitstimer | 1-720 Minuten / Aus |
Ladeleistung | AC CHA+CHC=100W CHB+CHD=100W (CHA/CHB: 50-100W CHC/CHD: 0-50W) DC CHA/CHB: 100W CHC/CHD: 50W |
Entladestrom | 4x 0.1A-2.0A |
Entladeschlussspannung | NiMH/NiCd: 0.1-1.1V/Zelle LiPo: 3.0-3.3V/Zelle LiIon: 2.9-3.2V/Zelle LiFe: 2.6-2.9V/Zelle LiHV: 3.1-3.4V/Zelle Blei Akkus: 1.8V |
Entladeleistung | 4x 10W |
Balancierbare Zellenzahl | 2-6 Zellen |
Speicher | 10x4 verschiedene Lade-/Entladeprofile |
Lademethode | CC/CV für Lithium Akkutypen und Bleiakkus (Pb) Delta-Peak Empfindlichkeit für NiMH/NiCd Akkus |
Bluetooth Kommunikation | Bluetooth 4.0 (Bluetooth Low Energy) |
Bluetooth Reichweite | ca. 20 Meter |
PC Kommunikation: | USB Buchse für PC Control & Firmware Upgrade |
Schnittstellen | 2-6S Balancer Buchse-XH, Temperatursensorbuchse, Ladeausgang, DC Eingang, Micro USB Buchse für PC, 5V/2.1A USB Buchse |
Display | 480x320 Color LCD |
Betriebsspannung | AC Eingangsspannung: 100-240V oder DC Eingangsspannung: 11-18V |
Bezugsquellen | u.a. Gearbest* oder Amazon* |
Weitere Links zum Thema
- Test von Autobatterie-Ladegeräten (Blei Akkus)
- Grundlagen zu Lipo-Akkus
- Youtube-Video zum Q200
- LiPo-Akkus bei Amazon*
- Lithium-Eisenphosphat Akku( LiFePO4) mit 5000Wh selber bauen
Frage zum Ent-Laden von LiPo:
Entläd das Gerät mit konstanten eingestellten Ampere, oder regelt es die Ampere während des Entladens nach (CC/CV-Verfahren).
Warum ich Nachfrage: Bei konstant z.b. 800 mA ist ein Akku schnell als “leer” ausgegeben (weil unter last dann schnell z,.B. 3,2 Volt erreicht werden) obwohl eigentlich noch viel Restkapazität da ist. Entläd man dagegen nur mit 100 mA dauert das entladen ewig.
Daher ist es für mich sehr wichtig, das Entladeverfahren zu kennen.
gruß Martin
Hallo, das Ladegerät nutzt immer konstant den eingestellten Strom zum entladen. Wann ein Akku als leer gekennzeichnet wird hängt von der Entladeschlussspannung ab, welche bei jedem Akkutyp unterschiedlich ist. Ein Lithium-Ionen-Akku ist beispielsweise erst bei 2V leer, bei Lipo dürfte es 3,3V sein. Sie dazu auch Wikipedia hier. Ich gehe davon aus das die Modellladegeräte im Intervall kurz den Strom unterbrechen wenn die Ladespannung gemessen wird, es wird also im unbelasteten Zustand gemessen. Man kann also ruhig einen etwas höheren Entladestrom wählen (je nach Akku-Kapazität), das hat kaum Einfluss auf die korrekte Abschaltung. Das Ladegerät erkennt das schon korrekt. Das von die genannte CC/CV-Verfahren ist meines Wissens nur beim Laden interessant, das wird sicher auch angewendet.
Hallo Frank! Vielen Dank für so einen ausgiebigen Test. Ladegerät gleich bestellt 😉
Das einzelne Lipofach – für die einzelnen Lademöglichkeit hätte mich interessiert. Hast du einen Link oder Artikelnamen hierzu ?
Grüße und Danke
Sebastian
Gab es mal bei ELV, Artikelnamen habe ich leider nicht mehr.
Guten Tag
Vielen Dank für den super Bericht – bin ein absoluter Neuling in diesem Gebiet.
Ist es auch möglich Akkus von einer Dji Mavic Air Drohne* zu laden? Wenn ja braucht es einen speziellen Adapter?
Vielen Dank für dein Feedback.
Martin
Da bin ich überfragt, ich habe die Drohne DJI Mavic Air* noch nicht. Ich überleg mir aber zufällig gerade eine zuzulegen, vielleicht kann ich es später mal beantworten.